Was sind Giardien?
Giardien sind mikroskopisch kleine, also nicht mit bloßem Auge sichtbare Einzeller, die als Parasiten den Dünndarm von Tier und Mensch besiedeln. Sie haben eine birnenförmige Gestalt, nutzen sogenannte Geißeln zur Fortbewegung und kommen weltweit in der Umwelt vor.
Wie bekommt mein Tier Giardien?
Giardien werden über den fäkal-oralen Infektionsweg übertragen. Das bedeutet, dass ein infiziertes Tier die Giardienzysten, eine Dauerform der Giardien, ausscheidet und diese dann oral, also über den Mund, aufgenommen werden. Giardien sind durch spezielle Schutzmechanismen in der Lage tage- monatelang in der Umwelt zu überleben. Da sich auch Menschen mit Giardien infizieren können, zählen sie zu den Zonooseerregern.
Welche Symptome zeigt mein Tier?
Häufig bleiben Giardieninfektionen unbemerkt, besonders dann, wenn das Tier bereits eine Giardieninfektion hatte. Junge Tiere, Tiere mit geschwächten Immunsystemen oder Tiere mit einer hochgradigen, schweren Infektion leiden unter Übelkeit und Erbrechen, Bauchschmerzen, Durchfall und/oder wechselnder Kotkonsistenz. Oft ist der Kot breiig, mit Schleim überzogen und in manchen Fällen sogar blutig.
Wie kann ich meinem Tier helfen?
Nachdem Giardien in der Kotprobe nachgewiesen wurden und das Tier symptomatisch ist, sollte eine geeignete antiparasitäre Therapie erfolgen. Unterstützend kann das Futter auf möglichst kohlenhydratarme Schonkost umgestellt werden. Die wichtigste Maßnahme ist die Reinigung der Umgebung des Tieres, um eine Reinfektion zu verhindern. Diese sollte kurz vor dem Absetzen der antiparasitären Behandlung erfolgen. Spielzeuge und Decken der Tiere sollten entweder bei 90°C gewaschen werden oder für mehrere Tage ins Gefrierfach, um die Giardien zu eliminieren. Mit speziellen Desinfektionsmitteln sollten Oberflächen gereinigt und Polster desinfiziert werden. Dabei ist darauf zu achten, dass das Desinfektionsmittel explizit gegen Giardien wirksam ist. Herkömmliche Desinfektionsmittel reichen im Normalfall nicht aus. Der Kontakt zu Artgenossen sollte während der Therapie gemieden werden.