Zahnerkrankungen bei Kleintieren. Warum Prophylaxe so wichtig ist?

Zahnstein, FORL und Co.

Unter Zahnstein versteht man feste, meist bräunliche Beläge, die sich dem Zahn anlagern. Bleibt dieser auf Dauer unbehandelt, können sich schädliche Bakterien ansiedeln und zu Zahnfleischentzündungen, Paradontitis und Abszessen führen, sowie die Extraktion dieser Zähne zur Folge haben.

Was können Sie tun?
Wir raten Ihnen zur regelmäßigen Kontrolle. Diese führen wir mindestens einmal jährlich bei der Allgemeinen Untersuchung im Rahmen der jährlichen Impfung durch. Nicht für jeden Patienten ist dies ausreichend, daher sollten Sie selbst ebenfalls regelmäßige Kontrollen durchführen. Vor allem unsere kleineren Patienten neigen vermehrt zur Zahnsteinbildung, daher ist hier besonderes Augenmerk geboten.

Wie läuft eine Zahnsanierung eigentlich ab?
Die Zahnsteinentfernung wird in Vollnarkose durchgeführt, um eine gründliche Adspektion der Maulhöhle zu gewährleisten und anschließend eine gründliche Reinigung vorzunehmen. Der Zahnstein wird mittels eines Ultraschallgerätes entfernt und im Anschluss werden die Zähne gründlich poliert. Weitere Maßnahmen sind das Ausmessen von Zahnfleischtaschen und das Erstellen von Röntgenbildern. Ohne diese diagnostische Möglichkeit ist es extrem schwierig eine Behandlung im Bereich des Zahnhalteapparates zu starten. Um eine bestmögliche Diagnosestellung zu gewährleisten, werden diese mit unserer dentalen Röntgeneinheit angefertigt.

Eine weitverbreitete Zahnerkrankung bei der Katze- FORL (feline odontoklastische resorptive Läsionen)
Leider können bereits auch junge Katzen jeder Rasse betroffen sein. Der Entstehungsprozess beginnt an der Wurzel, der Teil des Zahnes, welchen wir nur mittels Röntgenbilder bewerten können. Erste Hinweise auf diese Erkrankung sind Zahnfleischentzündungen, defekte Zahnkronen oder bereits fehlende oder abgebrochene Zähne. Eine Behandlung ist dringend erforderlich, da es für Ihre Tiere mit großen Schmerzen verbunden ist.

„Aber mein Tier frisst doch noch“ ist dabei kein Argument!
In der Natur heißt es: „friss oder stirb!“, daher fressen Tiere auch noch mit einem sehr dringend behandlungswürdigen Zahnstatus.
Zahnstein und daraus resultierende Zahnfleischentzündungen wirken begünstigend auf die Entstehung von FORL und den damit verbundenen Zahnverlust.

Nachdem die Zahnsanierung geschafft ist, sollten Sie sich weiter um die Zahnpflege kümmern. Angefangen mit einem geeigneten Futtermittel über regelmäßiges Zähne putzen. Auch die Verwendung von Mundwasser, welches in das Trinkwasser gegeben werden kann, ist eine dieser Möglichkeiten.

Wir beraten Sie hierzu gerne persönlich.