Die neue Gebührenordnung
Seit dem 22.11.2022 ist mit großem Wind die neue GOT in Kraft getreten. Ein Tornado von Informationen ist über die Tierhalter hinweggeweht und hat für reichlich Aufsehen gesorgt. Versuchen wir es etwas zu ordnen.
Zunächst einmal zur Erklärung die „GOT“ ist die Gebührenordnung der Tierärzte. Dabei handelt es sich um ein Bundesgesetz, das die Abrechnung der tierärztlichen Leistungen bindend regelt. Heißt im Klartext, dass die Tierärzte sich bei ihrer Abrechnung verpflichtend an die „GOT“ halten müssen. Ein Unterschreiten der Vorschrift ist gesetzeswidrig und wird von der Wettbewerbszentrale mit Geldstrafen gebüßt. In der Gebührenordnung sind jeweils der 1 fache bis 3 fache Satz für alle tierärztlichen Leistungen ausgewiesen. Zwischen diesen Sätzen kann der Tierarzt seine Vergütung frei wählen. Häufig ist der gewählte Satz vom Standort und der technischen Ausrüstung der Praxis abhängig. Tatsächlich gibt es auch gewisse Vorschriften zu Leistungen, die abgerechnet werden müssen. Z.B. wird seit der GOT Novelle für jeden Hausbesuch bei allen, außer bei landwirtschaftlichen Nutztieren eine Hausbesuchsgebühr von 40€ fällig. Ebenso verpflichtend ist die Berechnung einer Notdienstgebühr in Höhe von 50€ bei jedem Fall der außerhalb der Sprechzeiten versorgt wird. Bei solchen Behandlungen im Notdienst ist es ebenfalls verpflichtend mindestens im 2 fachen Satz der GOT abzurechnen.
Wie wir alle wissen unterliegen alle Waren und Dienstleistungen einer jährlichen Preisentwicklung, die von tausenden Faktoren abhängt. Aktuell haben wir im Vergleich zum Vorjahr z.B. bei Gemüse eine Preissteigerung von 3,9%, bei Freizeit und Kultur 2,8%, bei Wohnung, Wasser Strom von 2,3%. Die Preise werden jährlich angepasst. Leider hat die Tierärzteschaft über 20 Jahre keine Preisanpassung vorgenommen. Natürlich sind 20-30% Preissteigerung nicht leicht zu verkraften, aber leider war die Anpassung dringendst nötig, auch um das Personal einer Tierarztpraxis entsprechend seiner Leistung zu entlohnen. Die Tiermedizin findet 24 Stunden an 7 Tagen die Woche statt und verlangt neben einer großen Portion Empathie auch sehr viel Wissen und Geduld von uns Tierärzten und unseren Helfern.
Der Zeitpunkt ist denke ich schlecht gewählt und natürlich bedarf es sehr viel Kommunikation, die wir Ihnen gerne bieten. Wir stehen für jede Frage offen, denn unser Ziel ist es ganz klar, die Tiere nicht zu einem Luxusobjekt zu machen. Sprechen sie mit uns, so dass wir einen fairen, gemeinsamen Weg finden.